Rundum-Paket für Teenies

ARBEITSLOSIGKEIT Im Oktober sollen die ersten Jugendberufsagenturen in vier Bezirken eröffnen

Jugendliche an der Schwelle zum Berufsleben sollen es bald einfacher haben: Im Oktober wollen vier Bezirke Pilotprojekte mit sogenannten Jugendberufsagenturen starten. Dort sollen Jobcenter, Arbeitsagentur, bezirkliche Jugendämter und Schulen ihre jeweiligen Angebote abgestimmt präsentieren. „Gerade beim Übergang von Schule in Ausbildung sind sehr viele Akteure unterwegs“, mit den Agenturen sollten Jugendliche einen Ort haben, an dem sie „als Ganzes im Blick“ seien, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag bei der Vorstellung im Roten Rathaus.

Langfristiges Ziel der Einrichtungen ist es, die Jugendarbeitslosigkeit zu senken, indem mehr Jugendlichen zu einem Berufsabschluss verholfen wird. Derzeit hätten 75 Prozent der arbeitslosen Jugendlichen keine Ausbildung, erklärte Arbeitssenatorin Dilek Kolat (SPD). Zunächst allerdings werde die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen, die derzeit bei 10,3 Prozent liegt, noch zunehmen, warnte sie – denn durch die flächendeckende Ansprache aller Jugendlichen würden die Jugendarbeitsagenturen künftig auch jene erfassen, die bislang aus dem System fallen und statistisch gar nicht als arbeitslos auftauchen.

Die vier Pilotbezirke, die am Donnerstag vom Rat der Bürgermeister einstimmig beschlossen wurden, sind Spandau, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf. In den anderen Bezirken sollen Jugendberufsagenturen im kommenden Jahr aufgebaut werden. Der Senat stelle für das Projekt 2015 zusätzlich 1,6 Millionen Euro und 2016 weitere 5 Millionen in 2016 zur Verfügung. Den Bezirksämtern würden je zwei zusätzliche Stellen finanziert. Die Arbeitsagentur will rund 500 Mitarbeiter abstellen. Neben den Agenturen werden zudem in allen weiterführenden Schulen Teams zur Berufs- und Studienorientierung gebildet. Dafür werde an jeder Schule eine Lehrkraft freigestellt. SUM