SPECHT DER WOCHE
: Hamburg ist okay

Christian Specht, 45, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Berliner Rat der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche. Ich habe in der Zeitung ein lustiges Foto von einem Mann gesehen, der wegen der Olympia-Entscheidung für Hamburg in Tränen ausgebrochen ist. Wahrscheinlich war er Berliner. Das hat mich zu diesem Bild inspiriert. Ich finde es okay, dass man sich für Hamburg entschieden hat, aber es gibt ja noch den Voksentscheid. Wenn die Wähler nein sagen, dann muss das die Stadt akzeptieren.

Ich glaube ja, in Berlin wäre so ein Event auch toll gewesen, mein Gefühl lag so bei fifty-fifty. Aber wir haben hier gerade andere Sorgen, wie den Flughafen oder das Humboldt-Forum. Diese Projekte kosten viel Geld. Die Leute, die dagegen gestimmt haben, dass die Olympischen Spiele in Berlin stattfinden, waren einfach nicht überzeugt und haben kein Vertrauen in die Stadt und die Veranstalter, was ich gut verstehen kann.

Olympia müsste demokratischer werden. Die Anwohner müssten in Entscheidungen miteinbezogen werden, die Sportler sollten mehr Kontakt zur Stadt haben und nicht so abgeschirmt in ihren Bereichen sitzen. Außerdem finde ich, dass die Paralympics und die Olympischen Spiele vermischt werden sollten, statt getrennt stattzufinden. Damit könnte man doch ein Zeichen der Inklusion setzen. PROTOKOLL: FAY