Nur wenige profitieren

STUDIE 4,4 Prozent der Beschäftigten und 12 Prozent der Betriebe sind vom Mindestlohn betroffen

NÜRNBERG dpa/epd | Vom gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro profitieren nach Einschätzung von Arbeitsmarktforschern weitaus weniger Beschäftigte als angenommen. Etwa 4,4 Prozent der Beschäftigten seien betroffen, heißt es in einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Der Anteil liege wesentlich niedriger als bei früheren Schätzungen. Die bisher vom Bundesarbeitsministerium genannte Zahl, dass etwa 3,7 Millionen Beschäftigte vom Mindestlohn profitierten, sei „deutlich zu hoch“ gegriffen.

12 Prozent der Betriebe beschäftigten im Jahr 2014 mindestens einen Mitarbeiter, der weniger als die jetzt vorgeschriebenen 8,50 Euro in der Stunde verdiente, heißt es weiter in der Studie. In Ostdeutschland sind demnach mehr Betriebe vom Mindestlohn betroffen als in Westdeutschland. Auch zwischen den Branchen lassen sich erhebliche Unterschiede feststellen. Mit rund 30 Prozent war der Anteil der Betriebe im Gastgewerbe besonders groß. Es folgen die Betriebe im Einzelhandel mit etwa 25 Prozent und im Bereich Verkehr mit knapp 20 Prozent.