Junge Japaner Technikmuffel

TOKIO afp ■ Die Japaner können es nicht fassen: Im Land, das der Welt den Walkman bescherte, interessieren die Kinder sich kaum noch für Technik und sind von der weltweiten Nummer eins in Mathematik auf Platz zehn abgestürzt. Die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lösten in Japan eine breite Debatte aus. Sämtliche Zeitungen versuchten am Mittwoch zu ergründen, was den Nachwuchs von den Wissensgebieten abschreckt, die seit Jahrzehnten das Fundament eines beispiellosen Wirtschaftserfolges sind. Von hundert japanischen Kindern können sich nur noch knapp acht vorstellen, eine Laufbahn als Wissenschaftler oder Ingenieur einzuschlagen. Das ist die niedrigste Rate aller untersuchten 57 Länder. Offenbar sei ein Beruf im Finanzbereich trotz der dortigen Einbrüche in den 90er-Jahren immer noch ein interessanteres Ziel für die junge Generation als eine Technikkarriere, bedauerte Bildungsminister Kisaburo Tokai.