Hamburger Arbeitsstipendien
: Radikal neues Konzept

Hajo Schiff

Die Abschlussausstellungen eines Jahrgangs der Hamburger Arbeitsstipendien für bildende Kunst wirkten immer etwas lustlos und unmotiviert, hatten die als Individuen Geförderten doch keine Absicht und keinen Grund, gemeinsam eine Ausstellung zu erarbeiten. Bettina Steinbrügge und Nadine Droste vom Kunstverein versuchen deshalb dieses Jahr etwas radikal Neues: einen komplexen Dialog über zehn Wochen.

Die Künstlerinnen und Künstler, die 2014 das 34. Hamburger Arbeitsstipendium erhalten haben (Katja Aufleger, Christoph Blawert, Oliver Bulas, Anna Lena Grau, Niklas Hausser, Christin Kaiser, Joscha Schell, Verena Schöttmer, Lara Steinemann und Benjamin Yavuzsoy) zeigen ihre Arbeiten diesmal in wöchentlich wechselnden Einzelausstellungen. Und sie haben zu ihren speziellen Themen Gäste aus den verschiedensten Bereichen zu Vorträgen, Gesprächen und Beiträgen eingeladen, die immer dienstags an den Eröffnungsabenden stattfinden.

Das Motto der Reihe, die allen Beteiligten die Möglichkeit geben soll, den eigenen Ansatz umfassend darzustellen, stammt vom bis heute für seine Kunstreflexion geschätzten Konzeptkünstler Marcel Broodthaers: „I, Too, Wondered Whether I Could Not Sell Something And Succeed In Life“. Die intensivierte Präsentation, die Diskurse und der Austausch zwischen Machern und Publikum fordern allerdings regelmäßige und reichliche Aufmerksamkeitszeit ein. Die aktuellen Positionen lassen sich nämlich nicht mehr beiläufig als bloß ein schönes Schaufenster junger Hamburger Kunst goutieren.Di, 24. 3. bis So, 5. 4., Kunstverein in Hamburg