SPD wettert gegen Storch

AFD-PROTEST

Die umstrittene AfD-Politikerin Beatrix von Storch kommt am Donnerstag nach Buxtehude, um im Kulturforum am Hafen von ihrer Arbeit im Europäischen Parlament zu erzählen. Mit ihrem Besuch löst die christliche Fundamentalistin und Kämpferin gegen Abtreibungen und das Adoptionsrecht homosexueller Paare in der Kleinstadt heftige Konflikte aus.

Die SPD fordert in einem offenen Brief, von Storch wieder auszuladen. Die Jusos haben ab 18 Uhr eine Kundgebung auf dem Parkplatz gegenüber angemeldet – Gruppen wie Attac, die Grüne Jugend und die Aids-Hilfe Hamburg unterstützen den Protest. Trotzdem hält das Kulturforum an der Einladung fest.

Gemietet hatte die Räume am Hafen die AfD Stade – zunächst ohne die Parteiveranstaltung zu erwähnen. „Im ersten Moment bin ich auch zurückgeschreckt“, sagt der Präsident des Kulturvereins, Dieter Klar. Doch er wolle sich mit den Positionen von Storchs auseinandersetzen. „In einer Demokratie muss man das aushalten.“

Diese Position löst beim lokalen SPD-Chef Alexander Paatsch „Befremden“ aus. Er halte von Storch für offen rassistisch und homophob. Sie ließe auf ihrem Blog rassistische Hetze zu und fürchte die Unterwanderung Deutschlands durch eine „Schwulen-Lobby“. Ein staatlich gefördertes Haus dürfe der EU-Abgeordneten keine Bühne bieten, gerade wenn es im Internet mit der kulturellen Vielfalt seines Programms werbe.

Beatrix von Storch zeigt sich derweil betroffen vom „traurigen Zustand unserer Demokratie“ und wirft der SPD vor, den „Boden der Verfassung verlassen zu haben“. Nach Buxtehude kommen will sie trotzdem – das trage zu eben der Vielfalt bei, die sich die SPD für das Kulturforum wünsche.  REA