Gates reist gefährlich

Mindestens 40 Tote bei Anschlägen in Afghanistan und im Irak. US-Außenminister bereist beide Länder

BAGDAD dpa/rtr/afp ■ Begleitet von mehreren schweren Anschlägen ist US-Verteidigungsminister Robert Gates gestern nach seinem Afghanistan-Besuch zu einer überraschenden Visite im Irak eingetroffen. Nach Angaben aus Regierungskreisen kam er am Nachmittag in der sogenannten Grünen Zone in der Hauptstadt Bagdad an, nachdem er zuvor die US-Truppen in der 400 Kilometer weiter nördlich gelegenen Stadt Mossul besucht hatte.

Kurz vor Gates’ Abreise tötete ein Selbstmordattentäter in der afghanischen Hauptstadt Kabul 16 Menschen, 17 weitere wurden verletzt. Ziel des Attentats war nach Angaben des irakischen Verteidigungsministeriums ein Armeebus. Unter den Toten seien acht afghanische Soldaten und acht Zivilisten, darunter vier Kinder. Wie schon für einen Anschlag am Dienstag übernahmen erneut die radikalislamischen Taliban die Verantwortung.

Im Irak sind bei zwei Autobomben-Anschlägen gestern mindestens 24 Menschen getötet worden. In Bagdads Innenstadt starben nach Angaben der Nachrichtenagentur Aswat 17 Menschen, als eine Autobombe in der Nähe einer Patrouille der irakischen Armee detonierte. 15 Menschen erlitten Verletzungen. Ein Selbstmordattentäter riss vor dem Bürgermeisteramt der Stadt Bakuba sechs Menschen mit in den Tod. 14 weitere Menschen seien verletzt worden, als der Attentäter eine Autobombe gezündet habe.

In der Stadt al-Makdadija nördlich von Bagdad griffen Extremisten eine Polizeipatrouille an und erschossen einen Polizisten. In Kirkuk starben drei Menschen bei einer Attacke auf den Konvoi des kurdischen Direktors der lokalen Zivilschutzbehörde.