Hamburgs Olympia-Feuer erloschen

München soll für Winterspiele 2018 kandidieren. Damit sinken Chancen deutscher Bewerberstädte für Jahrzehnte

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat auf seiner Mitgliederversammlung in Hamburg am Samstag einstimmig beschlossen, München als Kandidaten für die Ausrichtung der olympischen Winterspiele 2018 ins Rennen zu schicken.

Damit ist gleichzeitig eine Entscheidung gegen Hamburg gefallen, das sich die Option auf eine erneute Bewerbung für die Sommerspiele 2016 oder 2020 offen gehalten hatte, nachdem es mit seiner Bewerbung für 2012 im nationalen Vorentscheid an Leipzig gescheitert war.

Hamburgs Sportsenatorin Alexandra Dinges-Dierig gratulierte den Münchnern und versicherte sie der Unterstützung von der Elbe. Sie wollte auch nicht fest von einem Ende der Hamburger Ambitionen ausgehen. Immerhin hatte DOSB-Präsident Thomas Bach gesagt, er halte die Hamburger Bewerbung nach wie vor für „möglich und erfolgversprechend“.

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hatte indes schon zwei Wochen vor der DOSB-Versammlung öffentlich den Rücktritt Hamburgs von einer Kandidatur verkündet. Als sich die Anzeichen für eine erfolgreiche Münchner Kandidatur verdichteten, sagte von Beust, die Hansestadt könne die für ein Konzept der Spiele der kurzen Wege im neuen Innenstadtquartier Hafencity reservierten Flächen nicht länger frei halten, da eine erfolgreiche Olympia-Bewerbung vor 2028 nicht realistisch sei. Beust hatte sich damit Kritik aus den eigenen Reihen eingehandelt. jank