die anderen zum gipfeltreffen zwischen afrikanischer und europäischer union
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Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera meint: Worte wir „Darfur“ oder „Simbabwe“ standen noch nicht einmal auf der anfänglichen Tagesordnung. Aber in wenigen Stunden sind die Menschenrechte zum Hauptthema eines Treffens geworden, das seit sieben Jahren erwartet wurde und wegen Kriegen, die mit Worten und Waffen geführt wurden, wegen Misstrauen und Missverständnissen immer wieder verschoben worden war. Europäische Union und Afrikanische Union, die Mächte, die kolonisiert haben, und die Völker, die kolonisiert wurden, stehen sich endlich erneut gegenüber. Und wollen entscheiden, wie das 21. Jahrhundert gestaltet werden kann.

Die NZZ am Sonntag aus Zürich kommentiert: Durch seine Absage schadet Brown dem Ansehen Europas in Afrika und nicht zuletzt den Wirtschaftsinteressen Großbritanniens. Denn das Treffen von 53 afrikanischen Staats- und Regierungschefs mit 27 Amtskollegen aus Europa ist mehr als ein Fototermin. Gewiss, einer der 53 Afrikaner in Lissabon ist ein übler Diktator. Aber die portugiesischen Gastgeber haben ihm ein Visum erteilt. Browns Verhalten weckt ungute Erinnerungen an die 80er-Jahre, als mit den Boykotten südafrikanischer Importe oder der Olympischen Spiele in Moskau die Apartheid beendet oder die Russen aus Afghanistan vertrieben werden sollten.