Ossietzky-Preis für G-8-Anwälte

BERLIN taz ■ Die Internationale Liga für Menschenrechte zeichnet Anwälte aus, die während des G-8-Gipfels Demonstranten beraten haben. Sowohl das Legal-Team als auch der sogenannte Ermittlungsausschusses erhalten die Carl-von-Ossietzky-Medaille. Rund 100 Team-Rechtsanwälte und die Aktivisten des Ausschusses organisierten im Juni während der Proteste gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm einen Anwaltsnotdienst für Demonstranten. „Sie haben sich wie juristische Streetworker vor Ort für elementare Grundrechte wie freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit eingesetzt – trotz polizeilicher Verweigerungsversuche und massiver Angriffe“, sagte Liga-Vorstand Rolf Gössner. Die Juristen des Anwaltsnotdienstes, die als Erkennungszeichen gelbe und weiße Westen über der Kleidung trugen, waren wochenlang Tag und Nacht in Rostock und Heiligendamm unterwegs. Sie liefen in Demos mit, machten Polizisten auf deren Rechtsverstöße aufmerksam und boten festgesetzten Protestlern Soforthilfe. Carl von Ossietzky war in der Weimarer Republik Publizist und Vorsitzender der Liga für Menschenrechte. Er starb 1938 an den Folgen von Misshandlungen durch die Nationalsozialisten. US

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