Erst Fischen helfen, dann Fische töten

PUMPSPEICHER Nabu fordert Fischschutz an der Elbe von Vattenfall. Der Konzern sieht keinen Bedarf

Eine Fischschutzanlage am Pumpspeicherwerk Geesthacht hat der Naturschutzbund (Nabu) am Dienstag vom Werksbetreiber Vattenfall gefordert. Durch das Ansaugen des Elbwassers würden „zigtausende Fische verenden“, warnt der Nabu. In einem Schreiben an Vattenfall fordert er das Unternehmen auf, „das Kraftwerk abzuschalten und nachzurüsten“.

Besonders absurd sei, dass Vattenfall flussabwärts beim Stauwehr Geesthacht für 20 Millionen Euro eine Fischtreppe als Ausgleichsmaßnahme für das Kohlekraftwerk Moorburg angelegt habe, findet der Nabu-Vorsitzende Alexander Porschke. Fische, die über die Treppe elbaufwärts gelangten, würden drei Kilometer weiter Opfer der nächsten Vattenfallschen Anlage.

„Es gab nie und gibt auch jetzt keine toten Fische durch die Anlage“, sagt Vattenfall-Sprecherin Barbara Meyer-Bukow. Mit einer Rechenanlage würde verhindert, dass Fische angesaugt werden. Das Umweltministerium Schleswig-Holstein habe ein Gutachten dazu in Auftrag gegeben. Etwaige Empfehlungen der Gutachter werde Vattenfall umsetzen, versichert Meyer-Bukow.

Das 1958 in Betrieb genommene Pumpspeicherwerk arbeitet nach zehnjähriger Pause seit dem 1. Oktober wieder mit voller Kraft als Speicher für Windstrom. Täglich werden bis zu 3,2 Millionen Kubikmeter Elbewasser in das Oberbecken gepumpt. Bei Bedarf kann es wieder nach unten fließen und dabei rund 120 Megawatt Strom pro Stunde erzeugen. SMV