hamburger szene
: Kameradschaft

In welcher Weise er dazu gehört, ist nicht ganz eindeutig. Entweder ist er ein Stammgast da draußen auf den Holzbänken und bezieht sein Bier von hier drinnen, aus dem portugiesischen Café. Oder jene Art von Stammbesucher, der sich allmorgendlich, wenn er rausgeht mit dem Hund, da draußen eine Pause gönnt bei einem Getränk, das er vielleicht im Supermarkt nebenan kauft.

Der Mann sieht gegerbt aus, und sein Hund ist ein Spitz. So ein schwarzer Zwergspitz von der Sorte, die häufig alten Männern beim Älterwerden beisteht: immer anderthalb Meter voraus, die Schnauze im Wind, aber Augen nur fürs Herrchen. So sitzen die beiden da draußen – der eine schwenkt versonnen eine braune Flasche, der andere sieht ihm aufmerksam zu.

Gerade als ich zur Überzeugung gelangt bin, dass es sich beim Bier des Mannes um ein Plastikflaschen-Holsten vom Discounter handelt, muss ich mich eines Anderen belehren lassen: Mann und Hund kommen rein, einer von beiden schwankend, und in seiner Hand hält er eine leere Sagres-Flasche. „Noch eins?“, fragt der portugiesische Wirt hinter dem Tresen höflich. „Ich hab’ ja auch zwei Füße“, antwortet sein Gegenüber, und stilles Einvernehmen über die Logik dieser Bemerkung scheint scheint sich auszubreiten zwischen den beiden Männern vor dem Getränkekühlschrank.

Dann gehen der Mann und sein Hund wieder nach draußen, der Spitz voran, die Schnauze im Wind. REBECCA CLARE SANGER