Einblick (414)

Sven Johne, Künstler

Name Sven Johne Geboren 5. Oktober 1976, Bergen auf Rügen Mit welchen Galerien arbeiten Sie zusammen? KLEMM’S und Christian Nagel Aktuelle Einzelausstellung „Greatest Show on Earth“, bis 17. 12., Di.–Sa., 11–18 Uhr, KLEMM’S, Brunnenstr. 7 Nächste Gruppenausstellung Februar 2012: „Schmidt-Rottluff-Stipendiaten“, Kunsthalle Düsseldorf Preise der Werke abhängig von Größe und Auflage; eine Videoarbeit gibt es ab 10.000, kleinere Editionen jedoch schon ab 400 Euro.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Sven Johne: Ich habe eine Jahreskarte vom DHM. Bei schlechtem Wetter gehe ich da manchmal spazieren. Ich bin ein großer Fan der kurzweiligen Sonderausstellungen. Schon vor einiger Zeit gab’s „Karl May – Imaginäre Reisen“. Wir sehen: das Klischee vom edlen, tapferen „Wilden“ dockte wunderbar an am Wunsch-Selbstbild der Deutschen. Später, im Zweiten Weltkrieg, wurden gar Karl-May-Bände an der Front verteilt. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Bedaure: keine Empfehlung. Ich gehe einfach zu selten aus. Und wenn, dann treffe ich eher Freunde in irgendeiner „klassischen“ Kneipe. Davon gibt’s ja sehr schöne in Berlin. Letzte Entdeckung: Leydecke in der Mansteinstraße, Schöneberg. Man darf rauchen. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich im Alltag? Wanderer der Nacht von Wojciech Jagielski, eine Reportage aus Norduganda, fiktional verdichtet, wahrscheinlich stärker als jeder journalistische Bericht. Jagielski nähert sich dem ugandischen Psychopathen Joseph Kony, dessen Horrorarmee sich aus geraubten Kindern speist. In vielen Dörfern Nordugandas hat man Angst vor Kindern, sie sind die Wanderer der Nacht. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Gegenstand: die Espressomaschine; Ereignis: mein Sohn, wenn er Faxen macht. Beides zusammen macht Freude.