Pause für Mediaspree

Friedrichshain-Kreuzberg setzt Bebauungsverfahren für Osthafen aus. Initiative sammelt 7.000 Unterschriften

Der Widerstand gegen das geplante Medienufer in Friedrichshain-Kreuzberg zeigt erste Erfolge. Die Bürgerinitiative „Mediaspree versenken“ hat nach eigenen Angaben zufolge bereits 7.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen das Konzept des Mediaspree-Vereins gesammelt. Für einen Erfolg des Bürgerbegehrens sind rund 5.500 Unterschriften bis zum 1. April notwendig. Weil aber wahrscheinlich nicht alle Stimmabgeber wahlberechtigt seien, strebe man etwa 11.000 an, sagt Werner Reh von der Bürgerinitiative.

Das Mediaspree-Konzept sieht vor, dass zwischen der Elsenbrücke in Treptow und der Michaelbrücke in Mitte ein Medien- und Dienstleistungsviertel gebaut wird – mit Bürotürmen statt, wie bisher, Strandbars und Fabrikruinen.

Nicht nur die Anwohner rebellieren dagegen. Inzwischen hat auch der Bezirk reagiert und das laufende Bebauungsverfahren für den Osthafen in Friedrichshain ausgesetzt, um abzuwarten, wie das Bürgerbegehren ausgehen wird. Die Neubauten, die schon begonnen wurden, seien dadurch aber nicht beeinträchtigt, sagte Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). Wenn das Bürgerbegehren Erfolg haben sollte, käme es zu Verhandlungen zwischen den Antragsstellern und den Bezirksverordneten, die letztlich über das Bauprojekt entscheiden müssen. Die Bürgerinitiative fordert, dass Neubauten nicht näher als 50 Meter an das Spreeufer gebaut und keine neuen Hochhäuser errichtet werden sollen. Außerdem will sie den Bau einer geplanten Autobrücke verhindern. BVB