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Nach den Hirnforschern scheint jetzt die Stunde der Gerichtsmediziner als neuer Helden des Wissens geschlagen zu haben. Nicht nur, dass sie uns allenthalben als Protagonisten in Kriminalromanen und TV-Serien begegnen, nun werden sie auch zur Optimierung unser Kenntnisse über die Künstler der Vergangenheit eingesetzt. Das Bachhaus in Eisenach vermeldet, dass es im nächsten Jahr erstmals eine Rekonstruktion des Gesichts von Johann Sebastian Bach (1685–1750) nach modernen gerichtsmedizinischen Gesichtspunkten präsentieren will. Weitere Themen der Sonderausstellung „Bach im Spiegel der Medizin“ sind die Augenoperation Bachs durch John Taylor und die „Organistenkrankheit“ des Musikers.

Für die Rekonstruktion des Schädels arbeitet das Bachhaus mit dem gerichtsmedizinischen Institut der Universität Dundee in Schottland zusammen. Um die Totenruhe des Musikers nicht zu stören, sei für das Projekt der im Bachhaus ausgestellte Abguss von Bachs Schädel genutzt worden. Er entstand 1894 als Gemeinschaftsarbeit eines Anatomen und eines Bildhauers, der mit dem Leipziger Bach-Denkmal beauftragt war.

Die Karriere des Films „Das Leben der Anderen“ auch in den USA hält an. Am Montag ist er von den New Yorker Filmkritikern zum besten nicht-englischsprachigen Film gekürt worden. Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck hatte im Februar bereits den Auslands-Oscar gewonnen. Der neue Film der Coen-Brüder „No Country for Old Men“ wurde von dem Filmkritiker-Verband gleich vierfach ausgezeichnet. Der Western-Thriller um eine erbarmungslose Menschenjagd in Texas gewann in den Kategorien Bester Film, Regie und Drehbuch (Ethan und Joel Coen) sowie für den besten Nebendarsteller. Zum besten Schauspieler wurde der auf hiesigen Leinwänden schon etwas länger vermisste Daniel Day-Lewis für seinen Auftritt in „There Will Be Blood“ ernannt, beste Schauspielerin wurde Julie Christie für die einfühlsame Ehestudie „An ihrer Seite“.

Dass die Römer ihren Abfall gelegentlich in der Latrine entsorgten, hat für Archäologen heute Vorteile. So konnten sie im schweizerischen Winterthur (Kanton Zürich) zwei hölzerne Schuhleisten aus der Römerzeit entdecken, aus Ahornholz und sehr gut erhalten. Sie dienten der Fertigung von Schuhen der Größe 40, ungewöhnlich groß für damalige Verhältnisse.