Flottes Gehaltsplus

Die Managerbezüge steigen erst seit zehn Jahren stark

BERLIN taz ■ Die Vorstandsbezüge in den großen DAX-Unternehmen sind erst in den letzten Jahren stark gestiegen und haben sich damit von der Entwicklung der Beschäftigtenlöhne abgekoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Humboldt-Universität Berlin, für die der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Schwalbach Vorstandsvergütungen im Zeitraum von 1987 bis 2006 untersucht hat. Demnach sind die Vorstandsbezüge erst ab Mitte der 90er-Jahre stark gestiegen. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Pro-Kopf-Vergütung der Vorstandsmitglieder in den 30 größten DAX-Unternehmen mehr als verdreifacht; der Anstieg sei damit doppelt so stark wie in der Dekade zuvor, so Schwalbach.

Die Ursachen dafür sind laut Schwalbach vielfältig. Der wichtigste Grund sei, dass die Aufsichtsräte sich nur unzureichend mit den Vorstandsvergütungen beschäftigten. Der zweite Grund sei die mangelnde Verknüpfung der Vergütung an die erbrachte Leistung. Hierbei wiesen die Unternehmen, an denen der Staat beteiligt sei, die größten Defizite auf. Von einer Festlegung einer Höchstgrenze für Managergehälter hält Schwalbach nichts. Empfehlenswert sei aber, „die Entwicklung der Vorstandsvergütung mit der Mitarbeitvergütung zu verknüpfen“. ROT

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