… DIE HUMBOLDT-UNI?
: Besonders fleißig üben

Es waren schon besondere Gäste, die der Humboldt-Uni am Dienstag und Mittwoch die Ehre gaben: Gutachter der dritten Exzellenzinitiative des Bundes waren angereist, um das Zukunftskonzept der Universität zu evaluieren. Und weil es dabei um mehrere Millionen Euro ging, hatte die Uni ihre Teams gründlich vorbereitet. So gründlich, dass HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz einen Tag vorher noch mal per E-Mail die beteiligten Studenten und Universitätsmitarbeiter bat, sich den vorbereiteten Frage-Antwort-Katalog zum Zukunftskonzept auch ja gut anzuschauen. „Ich selbst habe, ebenso wie die Vizepräsidenten, natürlich ebenfalls fleißig geübt, hinterfragt, kommentiert und memoriert“, schrieb Olbertz.

So viel Strebertum ging einigen Studenten dann doch zu weit. Dass Kommilitonen mit Frage-Antwort-Karten ausgestattet werden müssten, sei „exemplarisch für den Umgang der HU mit der Exzellenzinitiative“, beklagte Gerrit Aust, Sprecher für Hochschulpolitik des RefertInnenrats. Vielen Studierenden sei nicht klar, was die Exzellenziniatiative für sie bringen würde. Aust warf der Unileitung zudem vor, nur genehme Kommilitonen für das Zusammentreffen mit den Gutachtern ausgesucht zu haben. „Am Ende wurden Studierende, wie von der Linken Liste, die sich auch kritisch gegenüber den Studienverhältnissen äußern, nicht eingeladen.“

Die Sprecherin der Uni, Konstanze Hase, widersprach: Es habe Infoveranstaltungen gegeben, und man habe kritische Stimmen nicht ausgeschlossen. Zur Begehung seien rund 40 Studierende eingeladen gewesen, „darunter sechs Mitglieder des ReferentInnenrats“. Von denen habe es jedoch keine Rückmeldung gegeben.

Vielleicht waren sie ja beim Auswendiglernen der Antworten eingeschlafen. UGO Foto: HU