UNTERM STRICH

Neues in Sachen Christoph Schlingensief: Aino Laberenz, seine Witwe, will seine unvollendete Biografie fertigstellen. „Jetzt habe ich die Kraft, da ranzugehen“, sagte die 30-jährige Kostümbildnerin in einem dapd-Interview. Sie hoffe, dass dadurch „ein schöner Zugang zu seinem Kosmos“ geschaffen werde. Schlingensief war im August 2010 an Lungenkrebs gestorben. Laberenz sagte, Schlingensief habe seine Biografie Anfang 2010 gestoppt, „weil er damit unzufrieden war und sie noch mal überarbeiten wollte“. „Er hatte Scham vor einer Autobiografie und war sich sehr unsicher.“ Es gebe stapelweise von ihm geschriebenes und aufgenommenes Material. Schlingensief habe ernsthaft von sich erzählen wollen. Darüber hinaus plane sie Ausstellungen mit Teilen des Nachlasses. „2013 sind zwei große Ausstellungen geplant, in den Kunst-Werken Berlin und im Folkwang Essen.“ Auch gebe es bei der Realisierung des geplanten Operndorfes in Burkina Faso Fortschritte. Mit dem Bau solle im kommenden Jahr begonnen werden. Dafür müsse sie allerdings noch weitere Spenden sammeln. Benötigt würden insgesamt rund 500.000 Euro. Im Oktober war mit der Eröffnung der Schule der erste von drei Bauabschnitten beendet worden. „50 Kinder gehen jetzt täglich in die Schule“, sagte Laberenz.