Demo in Belgien für die Einheit

BRÜSSEL afp ■ Rund 20.000 Belgier sind am Samstag dem Aufruf dreier großer Gewerkschaften zu einer Großkundgebung in Brüssel gefolgt, bei der gegen Kaufkraftverlust und politischen Stillstand demonstriert wurde. Die Polizei schätzte die Teilnehmer auf 18.000, die Veranstalter sprachen von 25.000. Streitigkeiten zwischen Flamen und Wallonen verhindern seit den Wahlen am 6. Juni die Bildung einer neuen Regierung, so dass das alte Kabinett unter Ministerpräsident Guy Verhofstadt weiter geschäftsführend im Amt ist. Die Gewerkschaften zählen zu den wenigen Bindegliedern zwischen den Flamen im Norden und den französischsprachigen Wallonen im Süden. Die Demonstranten forderten eine Kaufkrafterhöhung, gerechtere Steuern und eine starke Sozialversicherung des belgischen Zentralstaats. Damit lehnten sie Bestrebungen flämischer Politiker ab, die zentrale Sozialversicherung aufzubrechen und etwa die Förderleistungen für Familien in beiden Landesteilen getrennt zu organisieren.