LESERINNENBRIEFE
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Knast führt zu Verrohung

■ Betr.: „Kuschelpädagogik wirkt“, taz.bremen vom 22. 3. 2015

Gefängnisaufenthalte wirken bei Jugendlichen ganz sicher traumatisierend und verschlimmern die Lebenssituation dieser, sicher auch oft gesellschaftlich benachteiligten, Jugendlichen. Deshalb finde ich ambulant betreute Jugendliche, die Rollenspiele durchgehen und andere Verhaltensweisen einüben lernen, viel erfolgversprechender. Im Gefängnis findet zudem oft noch eine Verrohung statt. Lieber teurer aber effektiver und am Ende dann doch wieder billiger. Wie soll denn ein Jugendlicher nach einem Gefängnisaufenthalt ohne angemessene Betreuung und Beschäftigung mit der Lebenssituation danach klarkommen? Das muss zweifelsohne auch dringend straffällig gewordenen Flüchtlingsjugendlichen angeboten werden.  WELLE, taz.de

Von vorne bis hinten absurd

■ Betr.: „Wieviel Terror drohte in Bremen?“, taz.bremen vom 17. 3. 2015

Die ganze Geschichte ist doch von vorne bis hinten absurd. Angenommen, ich wäre ein salafistischer Terrorist und würde mit Waffen nach Bremen einreisen, klar, dann würde ich damit sofort an einen Ort fahren, der als Teil der salafistischen Szene stadtbekannt ist. (...) Und natürlich fahre ich dann mit meinen Waffen in der Moschee oder dem Kulturverein vor und verteile die Dinger dort wie Brot an die Enten oder verstecke sie unter dem Gebetsteppich.

(...) Und vor Anschlägen schütze ich dann Dom, Rathaus und die Synagoge mit bewaffneten Kräften, weil die Terroristen ja gar nicht auf die Idee kommen, dann mal eben alternativ im Weserpark oder im Theater herumzumetzeln? Wenn überhaupt, wären rein verdeckte Aktionen wahrscheinlich wesentlich sinnvoller gewesen (...). So aber hat man mal tüchtig Angst vor islamistischem Terror gemacht, der in Deutschland bislang für hunderte von Toten in den letzten 20 Jahren verantwortlich ist. Ach nee, das waren ja die „Ausländer raus-Brüder“. THOMAS ELIAS, taz.de