unterm strich
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Es gibt Neues von der vermaledeiten Dresdner Waldschlösschenbrücke! Und was soll sein? Die Bauarbeiten haben zwar schon begonnen, aber für den Januar haben sich die zuständigen Wertewarte von der Welterbekommission der Unesco angekündigt, um die geänderten Pläne zu begutachten, sagte der frühere Baudirektor der Frauenkirche, Eberhard Burger, der Sächsischen Zeitung. Burger verhandelt seit Oktober im Auftrag der Landesregierung über einen möglichen Kompromiss, um die Aberkennung des Welterbetitels für das Dresdner Elbtal zu verhindern. Offenbar hätten sich Stadt und Land „im Kern“ auf einen veränderten Brückenentwurf geeinigt, heißt es in dem Bericht weiter. Burger deutete an, dass die Brückenpfeiler verschlankt und das Beleuchtungskonzept geändert werden solle. Dies hatte Ministerpräsident Milbradt bereits im Oktober angekündigt. Zu weiteren Umplanungen wollte sich Burger aber nicht äußern. Dem Bau eines Tunnels anstelle der Brücke gibt Burger keine Chance. Die Unesco hat den Entzug des Welterbetitels angedroht. Sie befürchtet durch den Brückenbau schwere Schäden für die Kulturlandschaft. Der Freistaat Sachsen will nur kleine Änderungen innerhalb des gültigen Planbeschlusses zulassen. Das Welterbekomitee entscheidet im Sommer 2008 über den möglichen Entzug des Welterbetitels.

Der Dirigent Daniel Barenboim hat dagegen protestiert, dass am Sonntag einem palästinensischen Musiker seines West-Eastern Divan Orchestras von israelischen Soldaten die Einreise nach Gaza verweigert worden ist. Der Bratschist Ramzi Aburedwan wollte mit Musikern aus verschiedenen Ländern an einem Konzert in einer katholischen Kirche in Gaza teilnehmen. Die Kollegen sagten aus Solidarität das Konzert ab.