französische zeitungen über sarkozy und die sängerin carla bruni
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In Mülhausen schreibt L’Alsace: Der Präsident hat das Recht spazieren zu gehen, wo er will. Er hat auch das Recht, Mickey einem Ausflug in die Hochkultur vorzuziehen. Und eher ein Topmodel zu lieben als irgendeine Frau. Im Übrigen kommen der Ort und das Datum gerade zum richtigen Zeitpunkt, um eine Woche vergessen zu lassen, in der Nicolas Sarkozy neben dem libyschen Revolutionsführer Gaddafi kaum glänzen konnte. Im Disneyland konnte das Paar sicher sein, bemerkt zu werden. Und es hat geklappt: Ganz Frankreich redet nur noch davon. Diese People-Politik grenzt so vulgäre Themen wie Kaufkraft, Renten und Betriebsverlagerungen aus. Das ist die Hauptsache.

Die Dernières Nouvelles d’Alsace meint: Wie kann man sein Liebesleben an einem Samstag im Dezember spektakulärer in Szene setzen als in der meistbesuchten Touristenattraktion Europas? Wie immer treibt es Nicolas Sarkozy ein wenig zu bunt. Sein kleiner Spaziergang im Disneyland erinnerte an Monaco und an das auffällige Glamour der Jetset-Illustrierten. Das ist ebenso oberflächlich und fein wie die Liebeserklärung eines John Wayne in einem Western, aber das ist weiter nicht schlimm. Dennoch wäre es angebracht, dass Nicolas Sarkozy sich für den Film der Macht für eine Rolle und einen Stil entscheidet. Denn sonst könnte es allzu lächerlich werden.