Ein Jahr Metropolregion
: Schwärmerei mit Grenzen

Die Metropolregion reißt Grenzen ein, heißt es immer, so wie jetzt wieder, am ersten Jahrestag der Metropolregion Bremen-Oldenburg. Gut gelaunt sind die Herren der Handelskammern, die als Wirtschaftsvertreter voll dahinter stehen. Es stärke die Region, vor allem nach Außen soll sie als Einheit auftreten.

Kommentar von Felix Zimmermann

In derem Inneren allerdings sieht es eher dürftig aus. Der Verdrängungswettbewerb der sich als Oberzentren gerierenden Städte um Kaufkraft und Arbeitsplätze grenzt an inner-metropol-regionalen Kannibalismus. Die Freundschaft endet an den Stadtgrenzen. Und die viel gelobte Kooperation beim oldenburgisch-bremischen Tanztheater ist nur so lange gut, wie sie nicht in die Häuserfusion führt.

Die Metropolregion-Macher fordern den massiven Ausbau des Individualverkehrs durch diverse Autobahnen, aber ein Reisebusunternehmer stößt an die Grenzen, die trotz der Schwärmerei eines einheitlichen Wirtschaftsraumes immer noch bestehen: Publicexpress aus Oldenburg fährt von Bremen über Oldenburg nach Groningen. Reisende aus Bremen dürfen aber in Oldenburg nicht aussteigen, umgekehrt auch nicht. Das Personenbeförderungsgesetz aus den 1930ern will es so, weil auf der Strecke auch die Bahn fährt. Metropolregion? Absurd.