Volle Kraft voraus für den Nordwesten

Die Metropolregion Bremen-Oldenburg zieht – ganz unüberraschend – eine positive Bilanz ihres ersten Jahres

Von Sitzungszimmer 1 der Bremer Handelskammer aus fällt der Blick auf den Weihnachtsmarkt. Der spiegelt die wunderbare Illusion einer wohlig-warmen Welt in kleinen Hütten vor. Leicht kann man sich einlullen lassen dort, von zuckersüßen Mandeln, duftendem Glühwein, handgeschnitztem Nippes. Aber ist das alles wahr?

Im Zimmer nehmen in diesem Moment mehrere Herren am runden Tisch Platz, um die Bilanz der Metropolregion Bremen-Oldenburg nach einem Jahr ihres Bestehens zu ziehen. Und auch hier fragt man sich: Ist das wahr?

Es stürmt in wenigen Minuten der Optimismus der gesamten Metropolregion auf einen hernieder, dargebracht von den Vertretern der Handelskammer Bremen, der IHKs aus Oldenburg, Bremerhaven und Stade sowie des Vorsitzenden dieses interregionalen Kunstproduktes Gerd Stötzel, Landrat in Diepholz.

Also: Die Metropolregion hat schon „erheblich an Fahrt gewonnen“. Fahrt ist ein Wort, das über dieser Pressekonferenz stehen könnte, denn darum geht es: Volle Kraft voraus für den Nordwesten, zumindest den Teil, der sich Metropolregion nennt, also der Nordwesten minus Ostfries- und Emsland.

Es werden Projekte gelobt, allen voran die Etablierung des Tanztheaters Nordwest, die Zusammenarbeit der Unis, selbst der Jade-Weser-Port als Beispiel gelungener Kooperation genannt, „auch wenn es da im Moment kleinere Schwierigkeiten gibt“, wie Hans Peter Kolzen sagt, Präsident der IHK Stade.

Schließlich mahnen die IHKler Projekte an, die auch wieder vor allem mit Fahrt zu tun haben: Die A 22, die so genannte Küstenautobahn, müsse her, ebenso der sechsspurige Ausbau der A 1 und die Fertigstellung der A 281. Da wollen sie Druck ausüben, infrastrukturell müsse der Nordwesten weiter erschlossen werden, weil die Häfen wichtig sind und eine Menge an- und abtransportiert wird.

Im kommenden Jahr soll weiter vernetzt, der Tourismus stärker ins Auge gefasst und mit einem regelmäßig erscheinenden Magazin die Region stärker vermarktet werden. fez