Von der Pumpen-Reparatur zum Luftfahrt-Konzern

Der Familienbetrieb OHB spielt heute ganz vorn in Europa mit, wenn es um Luft- und Raumfahrt geht. Ein Porträt

OHB ist das Kürzel für eine außerordentliche Erfolgsgeschichte. Hinter dem Kürzel versteckt sich „Otto-Hydraulik-Bremen“. Das war 1982 eine kleine Reparaturwerkstatt mit fünf Leuten, die Hydraulik-Aufträge von der Bundeswehr bekam. Als Herr Otto sich zur Ruhe setzen wollte, suchte Christa Fuchs gerade eine sinnvolle Beschäftigung. Die Kinder waren aus dem Haus. Sie wollte irgendwie „unternehmerisch“ tätig werden, das lag in der tiroler Familie, sagt die heute 69-jährige Aufsichtsratsvorsitzende von OHB. Umsatz in 2006: 178 Millionen Euro.

Nach ein paar Jahren kam damals ihr Mann ins Unternehmen, Manfred Fuchs. Der war Projektentwickler bei Astrium gewesen, hatte den Kopf voller Ideen und war es leid, von den bürokratischen Entscheidungsstrukturen des großen Unternehmens immer wieder ausgebremst zu werden. Dann begann die Geschichte vom Hasen und Igel: Das eine ums andere Mal schnappte Manfred Fuchs den Großen der Branche die Aufträge weg. Der „Professor“, wie er heute im Unternehmen genannt wird, hatte die besseren Kontakte, er war flexibler und schneller. Im Bereich der kleineren Satelliten hat sich OHB einen Namen gemacht und am Ende den großen Bundeswehr-Auftrag SAR-Lupe bekommen. Als Sohn Marco mit Jura-Studium ins Unternehmen einstieg, brachte er es an die Börse. OHB mauserte sich zum multinationalen Konzern. Von den 826 Mitarbeitern des Konzerns arbeiten 300 in Bremen. Mit einer Studie mit dem schönen Namen „Mona Lisa“ hat OHB seinen Anspruch angemeldet, bei einer deutschen Mond-Mission ganz vorne dabei zu sein. KAWE