SHORTCUTS

■ Der Boxprinz D 1999, R: Gerd Kroske

Ganz wertungsfrei hat Gerd Kroske den gefürchteten Boxer Norbert Grupe porträtiert, die glamouröse Kiezgröße, die sich „Prinz Wilhelm von Homburg“ nannte, zu ihrer Glanzzeit in den 60ern und 70ern interviewt. Zu Wort kommt aber auch, wer immer den Boxer heute noch kennt. Unvergessen bis heute sein Auftritt im „aktuellen Sportstudio“ des ZDF 1969, in dem Grupe die Beantwortung der Fragen verweigerte. Gefallen ist der Mann, den Werner Herzog 1976 einen Zuhälter spielen ließ, schließlich über allerlei Illegales, das mit Prostitution und Drogen zu tun hatte.

Do, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

■ American Splendor USA 2003, R: Shari Springer Berman, Robert Pulcini; D: Paul Giamatti, Hope Davis

Verfilmung des Lebens von Underground-Comic-Autor Harvey Pekar, der durch seine biografischen Alltagsgeschichten berühmt wurde. Spielfilm-, Doku- und Comic-Elemente werden auf grandiose Weise miteinander verwoben.

Sa, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

■ Stratos GR 2014, R: Yannis Economides, D: Vangelis Mourikis, Vicky Papadopoulou

Nachts ist Stratos Bäcker. Tagsüber arbeitet er als Auftragskiller, um die Befreiung seines Freundes Leonidas aus dem Gefängnis zu finanzieren – Ehrensache. Als das Geld für den Gefängnisausbruch aber zusammen ist, beginnen die Freunde sich zu betrügen.

Do–Sa, 20.15 Uhr; So + Mo, 17.30 Uhr; Di + Mi, 15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

■ Voll mein Ding! D 2014, R: Patrick Merzi

Mehr als ein Jahr lang haben der Filmemacher Patrick Merz und die Journalistin Andrea Keller eine Gruppe von jungen Frauen mit Behinderungen begleitet, die in einer Wohngemeinschaft mit ambulanter Unterstützung zusammen leben wollen. Die Dokumentation zeigt, wie sie die Baustelle besuchen, die Einweihung feiern und sich nach zwei Monaten eingewohnt haben. Neben den Protagonistinnen kommen auch ihre Eltern, neue Nachbarinnen und Mitglieder der Lübecker Initiative „Mixed Pickles“ zu Wort.

So, 18 Uhr, Cine K/Kulturetagen, Oldenburg

■ National Gallery F/USA/GB 2014, R: Frederick Wiseman

Zwölf Wochen verbrachte Frederick Wiseman, einer der wesentlichen Protagonisten des US-amerikanischen Direct Cinema, in einer der berühmtesten Kunstsammlungen der Welt, der Londoner National Gallery. Im Fokus steht das Museum als Betrieb, penibel richten sich Kamera und Ton auf die Geschäftigkeit: Führungen, Vorträge, Konzerte, Kinder- und Seniorengruppen – oder auch Blinde im Seminarraum. Die Sammlung selbst gerät etwas aus dem Blick.

Fr–Mo, 19 Uhr, City 46, Bremen