PLATZ-UMBENENNUNG IN HANNOVER
: Am Landtag rollt ein Kopf

Wenn am heutigen Donnerstag der Platz vor dem niedersächsischen Landtagsgebäude in Hannover umbenannt wird in Hannah-Arendt-Platz, dann stößt das im Hohen Haus auf viel Zustimmung: Die neue Namensgeberin stehe für den aufrechten Gang in Zeiten des politischen Terrors, sagte Landtagsvizepräsidentin Gabriele Andretta (SPD). Auch Grüne und FDP begrüßten den neuen Namen.

Die jüdische Philosophin und Politikwissenschaftlerin Hannah Arendt (1906–1975), die in Hannover geboren wurde, hatte in ihrem politischen Hauptwerk die „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ analysiert.

Der Platz trägt damit nicht mehr den Namen des ehemaligen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf (1893–1961). Der Sozialdemokrat und spätere Gründungsvater Niedersachsens hatte tiefer als zuvor bekannt mit dem NS-Regime zusammengearbeitet und soll sich an jüdischem Vermögen bereichert haben.  (epd)