Daniél Kretschmar hört auf den Sound der Stadt

Ein Witz: Treffen sich Václav Havel, Kim Jong Il und Christopher Hitchens am Himmelstor …

Das war er schon, der Witz, jetzt wieder zum Ernst des Lebens, der dieser Tage vor allem aus Vermeidungsstrategien besteht. Wie soll man dem Wetter entkommen und viel wichtiger: wie können wir uns den Fängen der Verwandtschaft entziehen und der feiertagsbedingten Rührseligkeit entledigen?

Heilig Abend, da muss man wohl durch, aber spätestens am Sonntag sollte man doch mal vor die Tür treten, und zwar nicht, um einen weiteren Braten in sich hineinzutun, sondern um selbigen wegzutanzen. Da bietet sich auf jeden Fall die zum Club umgewidmete Volksbühne an, wo unter anderem der finstere Kreidler als DJ dem Lichterfest sich entgegen stemmen wird. Die anderen Sets werden von We Have Band und Javier Logares bestritten.

„Zwischen den Jahren“, wie es zwar unpräzise, dabei aber eigenartig wohlklingend heißt, gibt es diverse Traditionskonzerte. So erinnert zum Beispiel die Randgruppencombo wie jedes Jahr mit einem Konzert an Leben und Werk des „Singenden Baggerfahrers“ Gerhard Gundermann, dessen viel zu früher Tod sich im kommenden Jahr schon zum 14. Mal jährt.

Bereits am Dienstag bespielt die Hardrock-Combo Die Happy den C-Club. Wenn die Band um Sängerin Marta Jandová weiterhin so geduldig den Guano-Apes-artigen Sound der 1990er am Leben hält, kommt der ganz große Durchbruch zur unvermeidlich auf uns zu rollenden Retrowelle bestimmt – nächstes Jahr dann in der größeren C-Halle.

Am Donnerstag schließlich gibt der Maria-Erbe Club ADS an der Schillingbrücke seine fast letzte Veranstaltung, bevor es endgültig Abschiednehmen heißt von einer der famosesten Konzert- und Clublocations der Stadt. Wehmütig sagen wir also: Bye Bye ADS. War schön.

■ Bühne als Dancefloor: Sonntag, 22 Uhr, Volksbühne

■ Die Happy: Dienstag, 21 Uhr, C-Club

■ Randgruppencombo : Mittwoch, 19.30 Uhr, Postbahnhof

■ Bye Bye ADS: Donnerstag, 23 Uhr, Club ADS