WOCHENÜBERSICHT KINDERHORT: Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen
Wir sind schon wach, heißa, heut ist Weihnachtstag! Bevor dann am Abend die Glocke süß klingt und die erwartungsfrohe Kinderschar leuchtenden Auges ins gut gelüftete Weihnachtszimmer strömt, besteht nachmittags in fast allen Kirchen die Möglichkeit, via Krippenspiel den eigentlichen Grund für das ganze Buhei zu erfahren. Erlösung! Hoffnung! Die Weihnachtsgeschichte wunderbar instrumentiert und erzählt hat auch Carl Orff. In ganzen Kinderchorgenerationen wurde die Erwartung geschürt, dass die Gemeinde durch die Kraft des ersten „Gloria“ von den Sitzen gerissen wird. Das war doch das Spannendste an Weihnachten. Mal hören, mit welcher Wucht der Chor in der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz die frohe Kunde verbreitet (So., 18 Uhr).
Weitaus weltlicher, aber trotzdem barmherzig sind die beiden Schwestern Schneeweißchen und Rosenrot im gleichnamigen Grimm’schen Märchen im Wald unterwegs. Ihre Naturverbundenheit, der furchtlose Umgang mit wilden Tieren und ihre grenzenlose Hilfsbereitschaft bescheren ihnen am Ende ein glückliches Leben in Hülle und Fülle. Das Theater an der Parkaue in Friedrichshain hat das Märchen für Kinder ab fünf Jahren neu inszeniert (Mo., 16 Uhr).
Nachdem Jahresendflügelpuppen und Co. langsam etwas flügellahm geworden sind, ist es an der Zeit, sich mit kraftstrotzenden Drachen und Helden zu beschäftigen. Eine mächtige Riemenschneider-Holzskulptur ist Ausgangspunkt einer interaktiven Ausstellung in der Kindergalerie im Bode-Museum, durch die der Drache Bruno die kleinen Drachenbezwinger führt – wahlweise auf Deutsch, Türkisch oder Englisch. Es darf gebastelt oder zugehört werden, und wer einige knifflige Aufgaben löst, bekommt sogar außerordentlich mutiges Heldentum in einer Urkunde bescheinigt (Sa. geschl., sonst tägl. 10 bis 18 Uhr).
■ www.gedaechtniskirche-berlin.de, www.parkaue.de, www.smb.museum/drachen
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