Richtig feiern

Berlin mit seiner Bevölkerung, die aus aller Welt hierher geweht wurde, ist der ideale Ort, Weihnachts- und sonstige Bräuche aus anderen Gegenden niedrigschwellig kennenzulernen. Da bietet zum Beispiel der Südblock am Kottbusser Tor die Möglichkeit, bei orientalischem Tanz, Büffet und Musik kiezorientiert und weltoffen zugleich dem üblichen Trott aus Gänsebraten und Geschenketausch eine etwas anders akzentuierte Abendgestaltung entgegenzusetzen.

Eine interessante Option ist auch die Russische Weihnacht des so überaus charmanten Erfolgsschriftstellers Wladimir Kaminer (Foto) im Roten Salon der Volksbühne. Es gibt Wodka und anschließend natürlich Russendisko. Der Beschiss dabei: während unsereins sich mühsam und unter elaborierten Entschuldigungen wird lösen müssen vom Gesang unter der Tanne, hat Kaminer gut lachen – das russische Weihnachten ist ja erst knappe zwei Wochen später. Väterchen Frost zieht sich noch gemütlichen eine Bong rein, während der ordnungsgemäße Weihnachtsmann auf seinem Schlitten schwitzt. Oder friert. Wer weiß das schon? Wenn man jetzt noch die jüdische Herkunft Wladimir Kaminers bedenkt, wird das Gesicht ganz grün vor Neid. Erst Heilig Abend, dann tagelang Hanukka, und am Ende kommt Väterchen Frost und kehrt die Reste zusammen. Möge der Wodka mit uns sein! Und mit allen Menschen auf Welt! Frohes Fest.

■ Gazino: 24. Dezember, 21 Uhr, Südblock, Admiralstr. 1

■ Weihnachten auf Russisch: 24. Dezember, 21 Uhr, Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz