Verkehrstote: Schon jetzt mehr als 2010

POLIZEI Amtierende Präsidentin fordert mehr Kontrollen

Die Zahl der Opfer auf Berlins Straßen ist deutlich gestiegen. Während im Vorjahr 44 Menschen bei Unfällen starben, waren es in diesem Jahr nach der bisherigen Bilanz bereits 53. „Gerade Radfahrer und Fußgänger mussten mit dem Leben bezahlen“, sagte die amtierende Polizeipräsidentin Margarete Koppers. „Das ist besorgniserregend.“ In diesem Jahr wurden im Straßenverkehr bereits 29 Fußgänger getötet, 11 Fahrradfahrer starben.

Koppers kündigte für 2012 verstärkte stadtweite Kontrollen an. Sie plädierte auch dafür, bei Verstößen mehr Bußgelder zu verhängen. „Etwas anderes hilft nicht.“ Verkehrserzieherische Gespräche seien bislang kaum von Erfolg gekrönt gewesen, sagte die Vizepräsidentin, die seit Juni Deutschlands größte Polizeibehörde kommissarisch führt.

„Auf meinem Weg mit dem Fahrrad zum Platz der Luftbrücke habe ich immer wieder beobachtet, wie nahezu jeder Fahrradfahrer rote Ampeln missachtet. Da fahren selbst Mütter mit Kind auf dem Rad bei Rot über die Straße, da überqueren Senioren das Gleisbett, um ein paar Meter zur Tramhaltestelle zu sparen – das ist hochgefährlich, aber leicht vermeidbar.“ Trotzdem sei die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu der Zahl von vor zehn Jahren deutlich gesunken. Im Jahr 2000 mussten noch 89 Verkehrstote registriert werden. (dpa)