TAZ.ADVENTSKALENDER

1 Uhr morgens: Ein Taxi wartet auf Grün

2 Uhr: in einem türkischen Café am Rande des Platzes

3 Uhr: in den Stahlträgern der Hochbahn

4 Uhr: Arbeiter im geschlossenen U-Bahnhof

5 Uhr: auf den Stufen zur Hochbahn

6 Uhr: vor der Filiale des Kaiser’s-Supermarkts

7 Uhr: auf der Rolltreppe zur U 1

„Die erste Rolltreppe wurde vor 116 Jahren von Herrn Reno erfunden und als Attraktion im Vergnügungspark auf Coney Island betrieben. Das fiel mir komischerweise gerade ein“

8 Uhr: an einem Imbiss im U-Bahnhof

„Meinen ersten Kaffee heute habe ich mit dem Herrn links getrunken. Er erzählte mir, dass sein Vater Arbeiter gewesen ist. Weil sie zu Hause viele waren, hat der Vater statt Briketts immer Koks gekauft. Denn mit Koks kann man doppelt heizen: Erst brennt es, dann glüht es“

9 Uhr: vor dem Neuen Kreuzberger Zentrum (NKZ)

10 Uhr: Blick über die Dächer gen Treptow

11 Uhr: zwei Lieferanten unterwegs

12 Uhr: in einer Buchhandlung in der Adalbertstraße

„Herr Agacgözgü aus der Regenbogen Buchhandlung hat mich zu einer Lesung von Haydar Karatas in der Wilhelm-Liebknecht-Bibliothek eingeladen“

13 Uhr: im Werkstattcenter „Kotti“

14 Uhr: Peppi kommt eigentlich aus Kreuzberg 61

15 Uhr: Reste vom Putz in einem Hausflur

16 Uhr: „Missionarinnen der Nächstenliebe“ unterwegs

17 Uhr: eine Begegnung im U-Bahnhof

18 Uhr: Blumenladen im U-Bahnhof

19 Uhr: im Vereinsheim von Türkiyemspor

„Das erste Tor für Galatasaray ist schon gefallen. Gestern hat mir jemand vom Südblockteam erzählt, dass Gloria Viagra ein Training mit der Frauenfußballmannschaft des Vereins gewonnen hat“

20 Uhr: Conny auf der Straße

21 Uhr: in einem türkischen Frisörsalon

22 Uhr: Lesung im Club Monarch

23 Uhr: auf dem Balkon eines Anwohners

„Spätnachts traf ich Kasim. Er war früher Journalist bei der ‚Hürriyet‘ in Berlin, hat aber irgendwann aufgehört. Einmal hat er aus Neugierde alle Dönerläden am Kotti gezählt. Er kam auf 54“