Opernpremiere
: Die Rheinnixen

Am 2. August 2002 war in der französischen Zeitung Le Monde zu lesen: „Es ist als hätte man die 11. Sinfonie von Beethoven gefunden!“ Der Vergleich galt Jacques Offenbachs romantischer Oper „Die Rheinnixen“, die kurz zuvor bei den Festspielen in Montpellier in einer konzertanten Fassung zur Uraufführung gekommen war.

Die Ursachen für den Dornröschen-Schlaf des 1864 an der Wiener Hofoper uraufgeführten Werks „Die Rheinnixen“ sind mannigfaltig. Ein maßgeblicher Grund lag in der politischen Brisanz des Werks, proklamierte es doch eine in jener Zeit unpopuläre pazifistische Utopie. Die Handlung spielt im Rheintal zur Zeit des Ritterkrieges im Herbst 1522. Und wie in allen Kriegen haben die Schwächsten das größte Leid zu ertragen. Hier sind es die Bäuerin Hedwig und ihre Tochter, die auf ihrem Hof von Landsknechten überfallen und drangsaliert werden. Doch die Strafe folgt umgehend: Der Jäger Gottfried, ein Vertrauter der beiden Frauen, führt die Soldaten in eine Falle am Elfenstein. Dort sollen sie dem Zauber todbringender Sirenengesänge erliegen. Die Klangwelt, die Jacques Offenbach in den „Rheinnixen“ entwirft, überrascht durch Frische, Modernität und dramatische Kraft. Doch neben einer Entdeckungsreise zu ungehörter Offenbachscher Musik warten die „Rheinnixen“ mit noch einer Überraschung auf. Zwei Nummern recycelte Offenbach später für „Hoffmanns Erzählungen“.

Dienstag, 19.30 Uhr, Stadttheater Bremerhaven