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„Blockfreie Ukraine“

DEMO Über die Ostertage finden wieder deutschlandweit Ostermärsche statt

Barbara Heller

■ 63, ist eine Sprecherin des Bremer Friedensforums.

taz: Frau Heller, können Ostermärsche heute noch etwas bewegen?

Barbara Heller: Ich hoffe doch! Die Ostermärsche sind die einzige bundesweite Friedensaktion und haben eine breite Resonanz in den Medien.

Warum ist der Ostermarsch in Bremen wichtig?

Hier ist eine Hochburg der Rüstungsproduktion und über die Häfen werden Waffen in die ganze Welt exportiert, was Kriege fördert. Daher fordern wir auch ein Ende der Rüstungsexporte.

Wie steht das Friedensforum zu den neuen Montagsmahnwachen, deren Redner gerne mal rechte Positionen vertreten?

Das Problem gibt es in Bremen so nicht. Wir freuen uns über jeden, der aufgrund unseres Aufrufes und unserer Forderungen am Ostermarsch teilnimmt. Sollten sich Menschen bei uns beteiligen, die rechte Äußerungen machen, würden wir dem natürlich widersprechen.

Sind die Forderungen der Friedensbewegung seit der Ukraine-Krise wieder aktuell?

Die Sorge um den Frieden war auch vor der Ukraine-Krise berechtigt. Nur weil es in Europa keine Kriege gibt, ist die Welt nicht friedlich. Und wir sind solidarisch mit allen Menschen, die Opfer von Kriegen sind. Doch seit dem Ukraine-Konflikt merken die Menschen auch hier wieder, wie fragil der Frieden ist. Das Thema erregt erneut Aufmerksamkeit.

Polarisiert die Friedensbewegung in der Ukraine-Krise nicht mehr, als es für die Bewegung angemessen wäre?

Den Vorwurf der Einseitigkeit gibt es auch aus der Bevölkerung an die Medien. Die Friedensbewegung ist über den Konflikt sehr gut informiert. Meiner Meinung nach muss die Ukraine wieder ein blockfreier Staat werden. Die Region braucht einen militärisch neutralen Staat, das ist die einzige Möglichkeit, einen jahrzehntelangen Konflikt zu vermeiden.

INTERVIEW: JÖRDIS FRÜCHTENICHT

Samstag, 11 Uhr: Beginn beim Ziegenmarkt (im Steintor), 12 Uhr: Kundgebung auf dem Marktplatz

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