Auch ich bin Deutschland

betr.: „Teilerfolg bei Streubomben“, taz vom 8./9. 12. 07

In einer repräsentativen Demokratie werden VolksvertreterInnen gewählt und können in ihrem politischen Amt eigenverantwortlich und ohne Eingriffsmöglichkeit durch das Volk entscheiden. In so wesentlichen Fragen wie der Ächtung, dem Verbot des Einsatzes und der Produktion von Streubomben wünsche ich mir allerdings eine Berichterstattung, die den Schutzmantel der Anonymität der Beteiligten lüftet.

Wie heißt es im Artikel: „Deutschland sowie andere Länder wollen jedoch, dass angeblich ungefährliche Streubomben mit Selbstzerstörungsmechanismen auch weiterhin erhalten bleiben.“ Auch ich bin Deutschland, will aber keinesfalls, dass Streubomben jedweder Art weiterhin erlaubt bleiben. Ich will aber gerne wissen, wer angeblich im Namen des deutschen Volkes in einer Delegation die gegenteilige Position und damit auch die Interessen der deutschen Rüstungsindustrie vertritt (und wohlmöglich auch noch persönliche Vorteile aus diesen menschenverachtenden Geschäften zieht).

Hier wünsche ich mir eine etwas tiefergehende Berichterstattung, die die Entscheidungen der Bundesregierung nicht als gottgegeben erscheinen lässt, sondern das Licht der Recherche auf die einzelnen Verantwortlichen lenkt. Es gab in Deutschland eine Zeit, nach deren Ende niemand mehr an den politischen Entscheidungen beteiligt gewesen sein wollte. VOLKER HAUTH, Hamburg