Viele rote Punkte

KRANKENSTAND Noch keine Entwarnung in Sicht – die Masernwelle in Berlin ebbt weiterhin nicht ab

Auch rund ein halbes Jahr nach Beginn des Masernausbruchs in Berlin ist noch kein Ende der Erkrankungswelle absehbar. Bis Donnerstag wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales 970 Fälle der hoch ansteckenden Infektionskrankheit gemeldet, davon 849 in diesem Jahr. Damit wurden innerhalb einer Woche mehr als 45 Fälle registriert.

Der bisherige Wochenhöchstwert von 2015 hatte laut Daten des Robert-Koch-Instituts zwar bei 91 gelegen, doch der Verlauf zeigt, dass es für eine Entwarnung noch zu früh ist: Kurz nach dieser Spitze waren die Zahl der Fälle auf etwa 40 gesunken, bevor sie wieder auf über 80 pro Woche anstieg. Knapp ein Viertel der Berliner Patienten musste in einem Krankenhaus behandelt werden.

Experten werten den Ausbruch in Berlin seit Oktober 2014 als einen der größten in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren. Die Hauptgründe für Stärke und Dauer sehen sie neben Unwissenheit in der Bevölkerung in Impflücken bei jüngeren Erwachsenen. Im Februar starb ein Kleinkind an den Folgen der Infektion. (dpa)