Rasend in den Berg gestürzt

LUFTHANSA Der Kopilot hat die Absturzmaschine während des Sinkflugs mehrfach beschleunigt

PARIS afp | Nach der Germanwings-Katastrophe gibt es kaum noch Zweifel, dass der Kopilot das Flugzeug absichtlich zum Absturz brachte. Eine Auswertung des gefundenen zweiten Flugschreibers ergab laut der französischen Luftfahrtermittlungsbehörde, dass der Kopilot im Autopiloten einen Sinkflug auf eine Höhe von rund 30 Meter einstellte. Die sinkende Maschine beschleunigte er dann mehrfach. Auch zu den Suizidvorbereitungen des 27-Jährigen wurde mehr bekannt.

Der Flugdatenschreiber war am Donnerstag nach zehntägiger fieberhafte Suche am Absturzort gefunden worden. Eine Beamtin der französischen Hochgebirgsrettung entdeckte die durch Feuer geschwärzte Metallbüchse an dem Hang in den französischen Alpen, an dem die Maschine zerschellt war. Der beschädigte Flugschreiber, der Daten etwa zu Flughöhe, Geschwindigkeit und zum Autopiloten enthält, wurde umgehend ausgewertet. „Ein erstes Auslesen ergibt, dass der im Cockpit anwesende Pilot den Autopiloten benutzt hat, um einen Sinkflug des Flugzeugs auf eine Höhe von 100 Fuß (rund 30 Meter) einzuleiten“, erklärte die Luftfahrtbehörde am Freitag. „Dann hat der Pilot während des Sinkflugs wiederholt die Einstellung des Autopiloten verändert, um die Geschwindigkeit des sinkenden Flugzeugs zu beschleunigen.“

Der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.

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