„Wir müssen Füchse weiter jagen“

DIE DREI FRAGEZEICHEN

WAS? Die Regierung in Luxemburg hat jetzt die Fuchsjagd verboten, weil sie sie aus ökologischer Sicht für sinnlos hält.

1 taz: Warum gibt es in Deutschland die Fuchsjagd noch?

Astrid Sutor: Gerade aus ökologischen Gründen müssen wir die Fuchsjagd weiter betreiben. Sie ist wichtig für den Artenschutz, zum Beispiel für Bodenbrüter wie den Kiebitz, das Rebhuhn und den Brachvogel oder Tiere wie den Feldhasen. Der Druck auf bedrohte Arten durch den Räuber Fuchs ist groß.

2 Steigt die Zahl der Füchse nicht durch die Jagd, wie Kritiker sagen?

Diese Behauptung ist biologischer Nonsens. Der Fuchs ist ein Allesfresser; sein Futterangebot ist in Kulturlandschaften enorm groß. Eine Fuchsfähe bringt durchschnittlich fünf Welpen zur Welt. Die Jagd hat keinen Einfluss auf die Anzahl der Jungtiere pro Muttertier.

3 Ist es nicht unsinnig, Tiere zu jagen, deren tote Körper einfach weggeworfen werden?

Die Antipelzkampagne hat der Verwertung von Füchsen stark geschadet. Aber immer mehr Menschen lassen ihre Jacken lieber mit Fuchsfell als mit Chemiefasern füttern. Die Fuchsjagd ist doppelt nachhaltig: Sie ist aus Artenschutzgründen alternativlos, und es ist besser, das Fell als natürliche Ressource zu nutzen, anstatt die Natur mit Chemiefasern zu belasten.

INTERVIEW: ANJA KRÜGER

Astrid Sutor, 48, die promovierte Diplombiologin ist Referentin des Deutschen Jagdverbands und Jägerin.