umweltzonen
: Die Front der Bedenkenträger

Ganz klar: Gegen die Klimakatastrophe sind alle, dafür niemand. Doch sobald es um konkrete Maßnahmen geht, sammelt sich die Front der Bedenkenträger. Ob in Bali beim Klimagipfel, im Berliner Regierungsviertel bei den EU-Preisaufschlägen für Spritschlucker made in Germany oder in Hamburg und Hannover beim Thema Umweltzone, stets hören wir: Klimaschutz ja, aber bitte nicht auf Kosten der Wirtschaft. Global wie lokal wird gebremst, wenn Ernst gemacht werden soll mit der Verminderung von Schadstoffen, die die Erde erwärmen und den Menschen vergiften.

KOMMENTAR VON MARCO CARINI

Dabei geht es längst nicht mehr darum, das eine zu tun, um dann das andere zu lassen. Wenn nur einem Teil der 310.000 Menschen, die nach EU-Studien jährlich europaweit an Feinstaub sterben, ein längeres Leben beschert und die Klimakatastrophe zumindest abgemildert werden soll, sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich.

Der Solar- und der Windenergieboom beweisen zudem: Wer sich an die Spitze der Bewegung stellt, kann auch auf satte Renditen hoffen. Schon deshalb muss die Politik Druck auf die Wirtschaft ausüben, damit sie die ökologische Modernisierung nicht verschläft. Denn die Arbeitsplätze der Zukunft können mit sauberen Technologien viel eher geschaffen werden als mit Bedenkenträgerei gegen jeden ökologischen Fortschritt.