Krimi ohne Ende

SPITZEN-REMIS Nach einem umkämpften 23:23 im Spitzenspiel zwischen Titelverteidiger THW Kiel und Verfolger Rhein-Neckar-Löwen bleibt die Handball-Bundesliga wohl bis zum letzten Spieltag spannend

Der Zweikampf zwischen den „Zebras“ des THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen um die deutsche Handball-Meisterschaft geht weiter. „Das werden jetzt alles Endspiele“, meinte der Kieler Geschäftsführer Thorsten Storm am Ostersonntag nach dem 23:23 im Spitzenspiel.

Mit einem Sieg hätten beide Teams einen großen Schritt Richtung Titel machen können. Entsprechend motiviert waren beide Teams zur Sache gegangen, vor allem in der Defensive mit allen Mitteln. Das große spielerische Spektakel aber blieb aus.

Beim THW glänzte Torhüter Kim Sonne. Der 22 Jahre alte Däne stand wieder zwischen den Kieler Pfosten, da Andreas Palicka verletzt und Johan Sjöstrand noch immer erkrankt sind. Zwölf Paraden hatte Sonne am Ende auf seinem Konto. „Er hat leider sehr gut gestanden“, lobte sein Landsmann und Löwen-Keeper Niclas Landin neidlos.

Der vermeintliche Nachteil auf der Torhüterposition und das Fehlen eines gelernten Linksaußen nach dem Kreuzbandriss von Dominik Klein hatten THW-Trainer Alfred Gislason vor dem Spiel einige Sorgen bereitet. Dass es für die „Zebras“ nicht zum Sieg reichte, hatte aber andere Gründe: Der THW schaffte es nicht, eine Vier-Tore-Führung beim Stand von 21:17 in der 50. Minute über die Zeit zu bringen. „Wir hatten es in der Hand, aber am Ende sitzen wir hier alle recht unzufrieden mit einem Punkt“, sagte Gislason nach dem Spiel.

Schmunzelnd erinnerte der Isländer jedoch daran, wie er auf Sonne aufmerksam geworden war: „Ich habe ihn bei einem Trainerlehrgang gesehen und fand ihn nicht schlecht.“ Da der Keeper gerade aus der ersten dänischen Liga abgestiegen war, habe Gislason gefragt, ob er nicht lieber dritter Torhüter in Kiel werden würde. Sonne wollte.

In der Tabelle bleibt Kiel zwei Punkte vor den Löwen, die ein Spiel im Rückstand sind. Die um 47 Treffer bessere Tordifferenz spielt den Kielern in die Karten. Deshalb sieht auch der Mannheimer Kapitän und mit acht Treffern beste Torschütze Uwe Gensheimer den THW im Vorteil: „Wir haben es jetzt nicht mehr in unserer Hand.“  STEFAN FLOMM (DPA)