Neues Herzstück

Austausch der Hamburger Oberhafenbrücke problemlos. Züge aus Süden ab Neujahr wieder bis Hauptbahnhof

Es sind Brückentage der besonderen Art: Am Zweiten Weihnachtsfeiertag erreichten die Sanierungsarbeiten der Bahnstrecke zwischen dem Bahnhof Harburg und Hamburger Hauptbahnhof mit der Entfernung der Oberhafenbrücke ihren Höhepunkt. Über sie läuft der gesamte Zugverkehr vom Hauptbahnhof in Richtung Süden. Am frühen Morgen schwenkten zwei Schwimmkräne den 500 Tonnen schweren Mittelteil der alten Oberhafenbrücke aus. Die 101 Jahre alte Konstruktion wurde von zwei Pontons angehoben und anschließend weggeschleppt. Am frühen Abend wurde der letzte Teil der Brücke entfernt.

„Für die Bahn ist es eines ihrer momentan umfangreichsten Bauvorhaben“, sagte Bauleiter Thomas Zorn. In den kommenden Tagen soll die Lücke durch einen 2.500 Tonnen schweren und 115 Meter langen Brückenneubau geschlossen werden.

An Neujahr soll die neue, aus einem Stück bestehende Brücke an ihrem Bestimmungsort stehen. Bis dahin enden alle Züge, die Hamburg aus Richtung Süden anlaufen, in Harburg. Von dort aus werden die Passagiere per S-Bahn zum Hauptbahnhof transportiert.

Der Brückenaustausch war notwendig geworden, weil die Oberhafenbrücke, über die täglich 240 Personenzüge fahren, Korrosionsschäden aufwies. „Ihre Standfestigkeit war den Belastungen des Bahnverkehrs nicht mehr gewachsen“, so Zorn.

Parallel dazu saniert die Bahn auch die Straßenbrücke an der Amsinckstraße, die noch bis zum 29. Dezember für den Verkehr gesperrt bleibt. Die Gesamtkosten für das Großprojekt belaufen sich laut Bahn AG auf 129 Millionen Euro. MAC