Buddhistendemo in Phnom Penh

PHNOM PENH afp ■ Mehr als 600 buddhistische Mönche und Nonnen haben in Kambodscha für schnelle Prozesse vor dem Rote-Khmer-Tribunal demonstriert. Die Menschen marschierten am Dienstag schweigend zum Gerichtsgebäude in der Hauptstadt Phnom Penh, wo Verantwortliche für die Gräuel des Pol-Pot-Regimes aus den 70er-Jahren verurteilt werden sollen. Einige Demonstranten, darunter auch Muslim-Vertreter, trugen Banner mit der Aufschrift „Versöhnung“. Eine buddhistische Nonne sagte: „Wir marschieren, weil wir Frieden und Gerechtigkeit in den Rote-Khmer-Fällen wollen.“ Eine 60-jährige Frau, die sieben Verwandte unter der Herrschaft der Roten Khmer verlor, forderte ein schnelleres Vorgehen des Gerichts, auf das sie fast 30 Jahre gewartet habe. Ein Sprecher des im Juli 2006 eingerichteten Tribunals begrüßte den Marsch. Den fünf Angeklagten des Tribunals werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur Last gelegt. Den Roten Khmer fielen in den 70er-Jahren bis zu zwei Millionen Menschen zum Opfer.