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KUNSTRÄUME

Chiharu Shiota: Die Performance-Künstlerin bezieht sich auf Rebecca Horn, Marina Abramovi und Eva Hesse. Überwiegend mit schwarzen Baumwollfäden spinnt sie Tische, Kleider, ein Klavier oder auch sich selbst ein. Das so entstandene, zeichenhafte Netz weckt zwischen geschütztem Rückzug und wachsender Raumdominanz Assoziationen zu abgelegten Lebenslinien, möglichen Kommunikationsstrukturen oder synaptisch vernetzten Erinnerungen. Die raumfüllende Installation der 1972 in Osaka geborenen, in Berlin lebenden Künstlerin wird der Start einer neuen Ausstellungsreihe des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins sein. Kiel: Kunsthalle zu Kiel der Christian-Albrechts-Universität, Düsternbrooker Weg 1, Di – So 10 – 18, Mi bis 20 Uhr. 14. Januar bis 29. April. www.kunsthalle-kiel.de

Flap Flap: Die Künstler Gilbert Geister und Matthias Schamp entwickeln eigens für den historischen Ausstellungsort einen Comic. Aber in der Geschichte geht es nicht nur um die Künstler und lange vergangene Ereignisse im Schloss, es können sich auch Interessierte melden, die selbst eine Figur im Comic werden möchten. Dazu wird bereits zum zweiten Mal eine öffentliche Porträtsitzung durchgeführt – und schon im Frühjahr soll das Comic-Heft erscheinen. Agathenburg: Kulturstiftung Schloss Agatenburg, Hauptstraße. 29. Januar, 12 – 16 Uhr. www.schlossagathenburg.de

Eva Rothschild: Die in London lebende irische Künstlerin zeigt erstmalig in Deutschland ihre fragilen minimalistischen Materialkombinationen. Doch die autonomen Formen des Minimalismus unterwandert sie mit einer Aura esoterischer und utopischer Bedeutungen, so dass die elementaren Formen den Charakter von Fetischen erhalten. Hannover: Kunstverein, Sophienstraße 2, Di – Sa 12 – 19, So 11 – 19 Uhr. (Silvester geschl., Neujahr geöffnet). Bis 29. Januar. 18. Januar, 17.30 Uhr: Gespräch mit der Künstlerin

Außer Haus – Zeitgenössische Farbmalerei: Diese Bilder sind mehrfarbig oder auch monochrom, immer aber nicht-figurativ. Wird die Farbe selbst das Hauptthema eines Bildes, so wird die voraussetzungslose Betrachtung entscheidend: Farbauftrag und Pinselspur, Lichtwirkung und Gefühlswerte der Farben. Diese schöngehängte Ausstellung zeigt Werke von 19 Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, von 1995 bis heute. Stade: Kunsthaus, Wasser West 7, Di – So 10 – 18, Mi bis 19, Sa + So bis 18 Uhr. Noch bis 29. Januar, www.museum-stade.de

Emil Nolde – Puppen, Masken und Idole: Zum Auftakt des 50. Jubiläums wird der norddeutsche Expressionist als Sammler vorgestellt: Als Teilnehmer der „Medizinisch-demographischen Deutsch-Neuguinea-Expedition“ 1913–1914 erwarb er zahlreiche Figuren und Objekte. Schon seit 1911 verwandelte Nolde (1867–1956) kunstgewerbliche Objekte aus aller Welt in leuchtende, magisch belebte Bilder. Humorvoll, ja karikierend arrangiert, überschreiten diese einhundert Figurenstillleben malerische Konventionen und kulturelle Grenzen. Ein Drittel dieser bis 1929 entstandenen Arbeiten wird zu sehen sein, dazu 130 Zeichnungen, Textilien, Masken und Objekte. Hamburg: Ernst-Barlach-Haus, Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50a, Di – So 11 – 18, Fr + Sa bis 21 Uhr. 22. Januar bis 28. Mai. www.barlach-haus.de

Sammlung Henri Nannen und Überraschungsgäste: Zum 25-jährigen Jubiläum des Hauses werden 83 Werken aus der Sammlung – eine Hommage an die 83 Lebensjahre des Sammlers und Stifters Henri Nannen (1913–1996) – ebenso viele Arbeiten aus anderen Museen und Privatsammlungen kommentierend an die Seite gestellt. Die Dialoge lösen die Werke aus dem üblichen kunstgeschichtlichen Kontext und öffnen wie die einst die private Zusammenstellung die Sicht zum eigenen Vergleichen und Entdecken. Emden: Kunsthalle, Hinter dem Rahmen 13, Di – Fr 10 – 17, Sa + So 11 – 17 Uhr, (Silvester geschl., Neujahr geöffnet). Noch bis 29. Januar. www.kunsthalle-emden.de

Michaela Melián: Der Münchnerin wurde der 32. Kunstpreis der Stadt Nordhorn verliehen. Die 1956 geborene Künstlerin studierte in München und London, arbeitete seit Mitte der 1980er Jahre als bildende Künstlerin und Musikerin in der Kult-Band F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle). Seit 2010 ist sie Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. In der Ausstellung zeigt sie genähte Zeichnungen, große Wandzeichnungen, die Ton-Videoinstallation „Speicher“ und die Audio-Arbeit „Memory Loops“, ein virtuelles Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Nordhorn: Vechteaue 2, Di- Fr 14 – 17, Sa 14 – 18, So 11 – 18 Uhr, (bis 2. Januar geschlossen). Bis 12. Februar. www staedtische-galerie.nordhorn.de HAJO SCHIFF

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