kurzkritik: „kollektive intelligenz“
: Keine wirklich neuen Ideen

Erinnert sich noch jemand? Es war Sommer und Unternehmensberater Peter Kruse lud 150 namhafte BremerInnen in die Obere Rathaushalle, damit sie zwei Tage lang gemeinsam und laptopunterstützt über Bremens Zukunft brüten. Den Output dieser Form „kollektiver Intelligenz“ gab es zu Weihnachten als Buch.

Es ist vor allem ein Erinnerungsband geworden, eine PR-Broschüre mit allerlei bunten Bildern. In den en détail aufgelisteten 33 so genannten „Arbeitspakten“ findet sich an Platz 1 die Utopie „Entwicklung der Stadt zu einem anerkannten Vorbild für Exzellenz in allen Bildungsbereichen“ mit 35 Nennungen und 104 Zustimmungen, dicht gefolgt von „Förderung und Wertschätzung kultureller Aktivitäten, Angebote und Einrichtungen in Bremen“. Wer möchte da nicht zustimmen?

Doch es wurden durchaus auch „Projekte“ ersonnen, 44 an der Zahl, vor allem aus dem sozial- und bildungspolitischen Bereich. Sicherlich unterstützenswert – aber wenig originell. Man hat die Vorschläge schon öfter gehört.

Kollektive Intelligenz sieht anders aus. Utopie sowieso. Das dieses Ganze effektiv mehr ist als die Summe seiner einzelnen Teile – diesen Beweis ist das Buch schuldig geblieben. Jan Zier