die anderen über geiseln in kolumbien und kriegsführung in afghanistan:
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Zu den Bemühungen von Venezuelas Präsidenten Hugo Chávez um die Freilassung von Geiseln der Farc-Rebellen in Kolumbien schreibt El País aus Madrid: Chávez inszeniert mit der Geiselbefreiung eine große Propaganda-Operation. Er will seinen Amtskollegen Álvaro Uribe in Kolumbien dazu zwingen, seine Vermittlungsaktionen zu akzeptieren. Vor einem Monat hatte Kolumbien die Bemühungen von Chávez noch zurückgewiesen. Nun aber hat der Venezolaner sein Ziel erreicht. Uribe musste sich den Machenschaften von Chávez unterwerfen. Dies ist der Preis, der für die Freilassung der Geiseln zu zahlen ist. Denn danach verlangt ganz Kolumbien.

Der Londoner Daily Telegraph kommentiert die Rechtmäßigkeit von Verhandlungen mit den afghanischen Taliban: Die von der Nato unterstützte afghanische Regierung und die Aufständischen haben eine Patt-Situation erreicht. Die Taliban haben nicht die Feuerkraft, Präsident Hamid Karsai und seine westlichen Verbündeten niederzuschlagen. Aber dank ihrer Zufluchtsstätten in Pakistan können die Rebellen einen unendlichen Krieg der Zermürbung gegen die Kabuler Regierung führen. Unter solchen Umständen sollten weise Politiker – während sie den militärischen Druck aufrechterhalten – mit dem Feind eine langfristige Lösung aushandeln.