Der FDP kommen die Mitglieder abhanden

FDP Die Liberalen haben 5.000 Mitglieder verloren. Neuen Schwung soll beim Dreikönigstreffen Parteichef Rösler in den Laden bringen. Aber schon jetzt wird an der Rednerliste rumgemäkelt

BERLIN dpa/taz | Vor dem Dreikönigstreffen der FDP kommende Woche rumort es in der FDP. Nicht nur dass Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum der Parteispitze um Philipp Rösler vorwirft, die FDP nicht wie versprochen aus dem Tief herausgeholt zu haben. Hinzu kommt ein drastischer Mitgliederrückgang.

Wegen der internen Querelen und schlechter Umfragewerte um 3 Prozent sind der FDP im zu Ende gehenden Jahr mehr als 5.000 Mitglieder davongelaufen, das ist ein Minus von 7,5 Prozent. Laut Parteizentrale sank ihre Zahl damit auf 63.416. Bereits 2010 hat die FDP fünf Prozent ihrer Beitragszahler verloren.

Der unter erheblichem Druck stehende Parteivorsitzende Philipp Rösler will versuchen, mit seiner Dreikönig-Grundsatzrede in Stuttgart am 6. Januar ein Aufbruchsignal zu setzen. Neben Rösler sollen auch der designierte Generalsekretär Patrick Döring, die gastgebende Landesvorsitzende Birgit Homburger sowie Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel Reden halten.

Thüringens FDP-Generalsekretär Patrick Kurth forderte die Parteiführung auf, auch Fraktionschef Rainer Brüderle, „einen der stärksten Redner der FDP“, auftreten zu lassen. Die Liberalen müssten zeigen, was sie können, sagte Kurth der Leipziger Volkszeitung, dafür sollten sie „aus allen Rohren schießen“. Aus der Fraktion heißt es, Brüderle werde am Mittwoch auf dem FDP-Landesparteitag in Stuttgart sprechen, der traditionell dem Dreikönigstreffen vorgeschaltet ist.

Der designierte Generalsekretär Döring geht davon aus, dass die FDP die Wende schafft. „Die Partei hat Tradition und Substanz, wir haben gute Leute in der Führung“, sagte er der Rheinischen Post. Auf die Frage, ob Vizekanzler und Wirtschaftsminister Rösler die FDP in den Wahlkampf 2013 führen werde, antwortete Döring: „Da können Sie sicher sein!“ Beide kennen sich seit Langem aus Niedersachsen. AM