Eine Ehre für Böhrnsen

betr.: „Steter Sturm auf „Rüstungshochburg“, taz Bremen v. 21. 12.

Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen, hieß es kurz nach dem 2. Weltkrieg. Dieser gute Vorsatz ist jedoch schon längst Makulatur. Seit langem geht von deutschem Boden wieder Krieg aus. Und zwar durch die Militarisierung der deutschen Außenpolitik sowie durch Rüstungsexporte. Deutsche Waffen sind an vielen Kriegen beteiligt. Bremen ist unter anderem durch die Firmen Atlas-Elektronik, EADS, Lürssen-Werft, OHB und Rheinmetall Defence Electronics eine Rüstungshochburg.

Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) verschifft in den Häfen von Bremen und Bremerhaven Kriegsmaterialien für den Export. Diese Betriebe verdienen an Rüstung und Krieg. Deutsche Rüstungsproduktion und -exporte können Kriege in Gang bringen und halten. Deshalb gehören Herstellung und Verbreitung von Kriegsmaterialien sofort verboten. Der Bremer Senat sollte sich dem Frieden zuliebe für die Umstellung von Bremer Rüstungsfirmen auf die Herstellung ziviler Güter (Rüstungskonversion) einsetzen und die Häfen von Bremen und Bremerhaven für Rüstungsexporte schließen. Das wäre echte Friedenspolitik, die nicht zuletzt Jens Böhrnsen, der sich im vergangenen Jahr der weltweiten Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ angeschlossen hat, Ehre machen würde.

JOACHIM FISCHER, Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe