UNTERM STRICH

Diogenes hat seine Teilnahme an der diesjährigen Frankfurter Buchmesse aus Sorge um den Erhalt von Arbeitsplätzen storniert. Dank Martin Suters „Montecristo“ erwirtschaftete der Zürcher Verlag zwar gerade ein Plus. Zu schaffen macht Diogenes mit Hauptgeschäft in Deutschland aber, dass der Schweizer Franken gegenüber dem Euro seit Januar um ein Fünftel abgesackt ist. Die Buchmesse bedauerte die Absage. Möglich, dass weitere Schweizer Verlage dem Vorbild von Diogenes folgen und ihre Teilnahme an der Buchmesse aussetzen.

Der Verfassungsschutz soll abgeschafft werden und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) per sofort zurücktreten. Das fordert ein Kollektiv von KünstlerInnen, unter ihnen die Berliner Schriftstellerin Kathrin Röggla, der bayerische Schriftsteller Thomas Meinecke und der Hamburger Musiker Frank Spilker. Die UnterzeichnerInnen des vom Berliner Autor Raul Zelik gestarteten Aufrufs sehen es als einen der „größten politischen Skandale der deutschen Nachkriegsgeschichte“, dass es Hinweise gibt auf eine Verbindung zwischen Inlandsgeheimdienst und den rassistisch motivierten Morden des rechtsextremen NSU. Ein Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes war bei einem der vom NSU verübten Morde in einem Internetcafé in Kassel 2006 anwesend und sei über die Tat informiert gewesen. Der frühere Innenminister Volker Bouffier habe als politischer Verantwortlicher trotz dieser Indizien die Aufklärung über die Machenschaften seiner Behörde behindert und das Verfahren gegen den V-Mann eingestellt. Mit seinen Praktiken am Rande der Legalität stelle der Verfassungsschutz eine Gefahr für die Gesellschaft dar, heißt es in der Erklärung der KünstlerInnen.