Zweite Front zwischen den USA und Iran

JEMEN Washington warnt Teheran vor Unterstützung der Huthis, Chamenei spricht von Verbrechen

WASHINGTON/TEHERAN/DUBAI afp/rtr | Vor dem Hintergrund der Krise im Jemen verschärft sich der Ton zwischen den USA und dem Iran. US-Außenminister John Kerry warnte Iran davor, weiter die schiitischen Huthi-Rebellen zu unterstützen. Die USA würden dabei „nicht zusehen“, sagte Kerry am Mittwochabend in einem Fernsehinterview.

Der Iran müsse begreifen, „dass die USA nicht zusehen werden, wie die Region destabilisiert wird oder wie Leute über internationale Grenzen hinweg in anderen Ländern offen Krieg führen“, sagte Kerry dem US-Fernsehsender PBS. „Jede Woche“ kämen Flugzeuge aus dem Iran in den Jemen.

Die USA unterstützen den Militäreinsatz gegen die Huthis, die gegen Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi kämpfen. Eine von Saudi-Arabien geführte militärische Koalition greift seit Ende März aufseiten Hadis mit Luftangriffen in den Konflikt ein. Wie ein Pentagon-Sprecher am Mittwoch mitteilte, betankte ein Flugzeug der US-Luftwaffe am Dienstagabend erstmals einen F-15-Kampfjet aus Saudi-Arabien und einen F-16-Kampfjet der Vereinigten Arabischen Emirate in der Luft. Künftig werde es täglich solche Einsätze geben. Bereits am Dienstag hatte Washington verkündet, dass die Lieferung von Waffen an Saudi-Arabien und dessen Verbündete beschleunigt worden sei.

Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei verurteilte demgegenüber die Luftangriffe auf Stellungen der Huthi-Rebellen am Donnerstag als Verbrechen. „Dieser Schritt ist in der Region nicht hinnehmbar“, Riad müsse „diese kriminellen Handlungen im Jemen stoppen“, sagte Chamenei laut einer Erklärung, die am Donnerstag auf seiner Website veröffentlicht wurde.

Iran entsandte zwei Kriegsschiffe vor die umkämpfte Hafenstadt Aden im Südjemen. Offiziell sollen sie iranische Schiffe im Golf von Aden vor Piraten schützen, wie Konteradmiral Habibullah Sadschari am Mittwoch dem Sender Press TV sagte.