KELLNERIN NORA MEYER
: „Zu niedrig, um wirklich gut zu leben“

Nora Meyer, 25 Jahre alt, schreibt gerade an ihrer Bachelorarbeit und kellnert nebenbei in einem Café in Berlin. Sie ist auf 450-Euro-Basis angemeldet und arbeitet momentan etwa zweimal die Woche, oft bis spät in die Nacht. Früher kam sie häufiger auf mehr Einsätze pro Woche. Bis vergangenen Dezember verdiente sie 6,50 plus etwa drei bis vier Euro Trinkgeld in der Stunde. Hinzu kam ein Bonussystem, dass sie und ihre KollegInnen am Umsatz des Cafés beteiligte. Ab einer gewissen Summe gab es 10 Euro mehr pro 200 Euro Umsatz. Seit diesem Jahr gibt es diesen Bonus nicht mehr, stattdessen pauschal 8,50 Euro die Stunde. Persönlich hat sich für sie dadurch nicht viel geändert. „Es gibt Abende, da hätte ich mit der alten Regelung 20 Euro mehr verdient, an anderen komme ich durch den Mindestlohn besser weg.“ Mit dem Bonussystem gab es den Anreiz den Laden voll zu bekommen, sagt Nora. Generell findet sie es richtig, dass es einen Mindestlohn gibt. Einschränkend fügt sie aber hinzu: „Um wirklich gut davon leben zu können, ist er zu niedrig.“ IBA